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Die nächtlichen Aufgüsse verdünnen sich. Ich gehe nur noch allein in die Nacht. Suchende Gesichter sehen mich nicht. Ich sehe sie auch nicht.
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Bin ich heute vermögend? – ist es die Stimme, das perfekte Antlitz und die Bestimmung auf andere Möglichkeiten und einem vereinten Was-ist-hier-los?.
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Eine Tüpfelhyäne jault aus Lautsprechern. Vereinzelt spuckt ein roter Vorhang vernebelte Medienarbeiter in die Bar. Eine junge Frau steigt auf die Theke und tanzt mit der Hyäne.
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Ein Filmstar verfängt sich mit seinem Filmteam um ein schreibendes Wesen. Die Aussicht auf ein mögliches Drehbuch beflügelt einen Wimpernschlag lang einen Kontaktversuch zur TV-Vision mit Geldsegen.
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Auch das Filmteam will gefallen. Es spielt erfolgreiches Abfeiern einer Fernsehserie. Darüber schwebt eine gummierte Lippentänzerin. Sie findet auf der bierdurchnässten Bar ihren Halt.
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Ein Medienspieler klärt auf: „Der Blonde im schwarzweiß karierten Hemd ist ein Serienheld im türkischen Fernsehen.“ Das Notizbuch erfährt ebenmäßige Bilder.
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Vulkane vereinbaren im Hintergrund sinnvolle Texte über Kenner und Ahnungslose und Haltestellen.
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Das Wort „Durst“ könnte überall über einer Getränkekarte geschrieben sein. Vielleicht weniger an meiner Haustür. Ein Ereignis schafft sich Raum und verspricht Lust zu bleiben.
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Kapuzenshirts stehen zum Appell stramm. Die Tänzerin bewegt sich schleichend. Ihr breiter Mund zieht nach Süden.
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Die Frage nach der Uhrzeit ist sinnlos, weil nur das Befinden die Zeit bestimmt.
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Eine plötzliche Freundschaftsbekundung zwischen Produzenten und Nicht-Produzenten, zwischen Sprechblasen-Produzierenden erzeugt einen bleibenden Eindruck. Sie klopfen sich gegenseitig auf ihre Schulterpolster.
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Es wird nur noch in Flaschen serviert. Der Star steht ganz dicht neben mir. Ich sehe seine Hautporen. Ich empfinde wenig Neugier auf ihn, noch weniger auf seine Sendung. Das verwundert ihn.
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Die Crew zerfasert im Aufmerksamkeitsdefizit. Alle um mich herum verraten ihren Namen. Ich auch. Sie glauben mir. Malmö und Lübeck erheben sie zu ihren Favoriten. Hamburg war schwer. Ich denke an eine mögliche Überwachungskamera in den Lautsprechern.
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Ein ständiger Mischmasch aus fachkundigen Informanten und Freundschaften unter Kollegen untergräbt die Musik des Barkeepers. Sie knickt in alltäglichen Süßigkeiten, unerfüllten Versprechen und fehlenden Umarmungen ein.
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Ein dunkelhaariger Mann zeichnet Figuren und seine Telefonnummer in mein Notizbuch, denn alle Aufnahmen mit Massenschlägereien sind jetzt vorbei und danach geht es von Kingdom zu Kingdom.
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Ganz nah ist die Sehnsucht nach Tageslicht.
Ich lüge mich schnell fort. |