literatur empfinde ich als eine komponente des lebens, als ein phänomen. ein phänomen, das, obgleich es eine sehr starke wirkung auf mich hat, nicht als essentiell und notwendig für meine existenz erachtet werden kann.
trotzdem muss ich zugeben, dass der unterhaltungseffekt im bereich der literatur in den letzten jahren wieder zugenommen hat, vor allem durch die menschen, die mir zugang zu ihren möglichen gedankenwelten gewährt haben. diese menschen, die sozusagen von mir direkt in verbindung zu ihren werken gebracht werden konnten und die als lebendige subjekte erfahrbar waren, nicht nur als worte, denen verdanke ich, dass das sprachliche phänomen wieder ein vertrauteres, menschlicheres gefilde geworden ist, in dem ich ganz gelassen zuschauen kann, was sich denn eigentlich in der welt der literatur und der literaturbetriebe so abspielt.
bei mir ist sozusagen der anspruch weniger der, gewaltsam aus der sprache etwas hochzuzüchten, was sich auch auf teufel komm raus nicht materialisieren läßt. ich sehe die sprache eher als ein spiel, wo ich zu erkennen geben will, dass ich einerseits nur weiß, dass ich nichts weiß und andererseits, dass nicht wissen sehr unterhaltsam sein kann – wenn nicht für andere, dann zumindest für mich.
die beiden extreme des spielerischen zugangs zur sprache liegen einerseits in der leeren menge:
' '
sowie in der sinnlosen aneinanderreihung von zeichen:
'jkelporjvnruhjsgheukmfn'
die leere menge kann als potential angesehen werden für alles mögliche an zeichen-, wort, - satz,- kombinationen, aus denen sich spontan oder geplant inhalte erschließen.
die sinnlose aneinanderreihung kann ebenfalls als potential gesehen werden, indem bestimmte sequenzen subjektiv als bedeutsam herausgestrichen werden könnten, weil sie interessante laute geben oder zufällig mit festgelegten worten in einer menschensprache übereinstimmen.
'jkelporjvnruhjsgheukmfn'
die beiden sequenzen 'jkel' bzw. 'kmf' empfinde ich momentan von den lauten sehr interessant.
'jkelporjvnruhjsgheukmfn'
die beiden sequenzen 'ruh' und 'heu' stimmen zufällig mit den festgelegten deutschen begriffen 'Heu; das' und 'Ruh; die' überein. Wobei bei 'Ruh' die korrekte Schreibweise 'Ruh'' wäre, welche sich auf das Wort 'Ruhe' bezieht.
sollte ich nun lust auf diverse spielereien bekommen, wäre es zum beispiel möglich, diese entdeckten wörter, egal, ob sie allgemein festgesetzt sind oder nicht, zu einem sinnvollen satz zu kombinieren.
ein mögliches beispiel:
'Ein Jkel begibt sich aufs Heu zur Ruh' und macht zufrieden „Kmf“.'
die möglichkeiten, die aus den kombinationen der zeichen und der kombinationen der worte entsteht, scheinen unendlich groß zu sein.
so oder so ähnlich ist mein zugang zur experimentellen sprache.
als ein beispiel des nicht wissen wollens, was am ende rauskommt, sich die freiheit nehmen nach belieben mit zeichen und worten zu spielen und sich an zufällig auftauchenden inhalten und bildern gütlich tun, diese wieder in neue spielereien zu investieren...so ist...
folgender text entstanden: zur prosa°°° |