lauter niemand - bio - prosa - lyrik - poetik
2008
 
Alexander Krohn
 
 
Berufen sollte man nicht trauen
 
 
Wenn der Schleudersitz des anderen funktioniert, hat er einen guten Tag, wenn nicht, hat er Pech gehabt – mit diesem Risiko leben wir schließlich alle ...
Amerikanischer F15-Pilot, 2.6.07, N 24-TV
 
Ich geh mir auch nicht „die Hände waschen“, wenn ich mal pissen muß.
Künstlerin, Wiederausstrahlung 25.10.08, Bayrischer Rundfunk
 
Musik interessiert mich nicht. Ich will nur nerven.
Andrew Unruh, Musiker, zitiert am 26.3.2005, taz
 
Wer mehr als ein Gedicht schreibt, stellt fest, das zweite ist anders. Das Interesse am anderen treibt an oder man hat bereits begonnen, sich zu wiederholen. Die Arten der Entstehung variieren. Schönheit ist, da relativ, nur die halbe Miete. Schreiben ist eine Handlung, die sich vor der Anschauung, daß die unterlassene Hilfeleistung eine Tat sei, zu verantworten hat. Ein Gedicht wird durch den Ausbau des eigenen Gewissenspotentials brauchbar. Schlechte Gedichte sind an irgendeinem Punkt gelogen. Gute Gedichte sind zeitlich begrenzt gut. Einige gute Gedichte sind länger gut als andere. Das sind die besten. Unsere Stärke ist die Wahrnehmung; das, was dabei rausspringt, ist ein ästhetischer Wert. Wo man nichts merkt, bleibt Dichter nur ein weiterer Beruf, hinter dem man sich verstecken kann.
 
zum gedicht zur poetik°°°